
Der Fernseher hat heute eine andere Rolle als noch vor fünf Jahren. Wie wichtig ist er noch für uns? Sarah und Felix finden: sehr! Beide leben und arbeiten als Künstler in Berlin. Wir haben uns mit ihnen über ihre ersten Fernseherlebnisse, die Bedeutung von Film und Musik in ihrer Kunst und über ihre Arbeit unterhalten.
Das erste Mal Fernsehen war ein Abenteuer. „Kann mich der Nachrichtensprecher sehen?“, fragt sie sich, eisverschmiert, vor dem Fernseher. „Ich bin lange ohne Fernsehen aufgewachsen“, sagt Sarah Bernauer, „und konnte das zuerst nicht einordnen“.
Was ist real, was ist Abbild, was steuert unsere Wahrnehmung? Und wie lassen wir uns nur zu gern täuschen? Das fragt sich Sarah Bernauer auch in ihrer künstlerischen Arbeit.
Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin und Basel. Die 34-Jährige ist in der Nähe von Bern geboren und hat Multimedia und angewandte Kunst in Basel und Wien studiert. In ihren Videoinstallationen und Performances beschäftigt sie sich mit unterschiedlichen Formen der Wahrnehmung von Realität. Ihre Werke wurden u.a. auf internationalen Kunstmessen und in der Kunsthalle Basel gezeigt. Ihr Projekt „Feeling Felt“ wird von Loewe gefördert. Einige Episoden daraus waren während der Internationalen Funkausstellung 2016 (IFA) im Loewe raum in Berlin zu sehen.
Felix liebt Fernsehen zwischen Comedy und „Guilty Pleasure“. Ob bei Jan Böhmermanns Polizei-Rap oder bei „Germany's Next Top Model“, um die Lust am Trash auszukosten.
Als Illustrator ist er spezialisiert auf Porträts – und hat gelernt genau hinzuschauen. „Ich mache Selfies“ sagt er, aber er macht sie nicht mit der Kamera, sondern mit Pinsel und Farbe.
Der Illustrator mit Schwerpunkt auf Porträts lebt und arbeitet in Berlin. Der 37-jährige ist in Leipzig geboren und hat Architektur in Weimar, Neapel und Berlin studiert. Er arbeitet bevorzugt mit Gouache-Wasserfarben, Bleistift oder Farbstiften. Zu seinen Auftraggebern gehören die ARD, Arte, Berlinale, Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Hugo Boss, Max-Planck-Institut und Vogue. Zuletzt porträtierte er als Artist in Residence die wissenschaftliche Arbeit am Konrad-Lorenz-Institut Wien.